
|
Das Wunderwerk oder The RE-Mohammed-TY Show
von Christian Lollike

Ausgangspunkt des Textes ist die berüchtigte Aussage des
Komponisten Karlheinz Stockhausen, die Anschläge des 11. September seien „das größte
Kunstwerk, was es überhaupt gibt, für den ganzen Kosmos“. Vier Personen
diskutieren diese These: Hat nicht eigentlich
die Hungersnot in der Dritten Welt weit eher Anspruch auf das besagte Urteil? Das Massaker an
der Schule in Beslan oder der Völkermord in Ruanda jedenfalls wohl kaum:
Wie soll man das denn beispielsweise professionell vermarkten?
Anschließend übernehmen die Akteure vier weitere Spiel-Figuren:
den Terroristen vom 11. September, die Witwe eines New Yorker Feuerwehrmannes,
die missbrauchte Tutsi, das Kind aus Beslan. Bevor kein anderer als
Todespilot Mohammed Atta den Schlussmonolog hält.
Autor Lollike sagte zu seiner Tour de Force zwischen Erlebnisbericht,
theoretischer Abhandlung und Reklamerhetorik: „Das WUNDERWERK wirft die
Frage auf: Wünscht sich der moderne Mensch im Grunde die Katastrophe? Weil
die Katastrophe die Panik erregt, die dafür sorgt,
dass wir endlich etwas anderes als Gleichgültigkeit empfinden?“
Es spielen: Elisabeth Frank, Hanna Legatis, Mustafa Demirkol,
Mark Eichenseher
Regie: Harald Schandry
Bühnenbild: Harald Schandry
Aufführungsort: Theatermuseum Hannover,
Prinzenstraße 9, 30159 Hannover
Web: Theatermuseum Hannover
Pressezitate:
Erfolgreiche Premiere von „Das Wunderwerk“:
„Ein verstörender, absolut sehenswerter Theaterabend.
Erschreckend. Wie die Wirklichkeit.“
(HAZ)

|